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Wie jedes Jahr so wurde auch heuer wieder am Karfreitag und Karsamstag das Leuten der Glocken durch das Klappern der Kinder ersetzt.

Schon morgens um sechs Uhr beginnt der Dienst der Klapperkinder, um das Leuten der Glocken in Schneeberg zu ersetzen. 40 Klapperkinder aus Schneeberg waren bereit, diese Jahrhunderte alte Tradition zu pflegen und mit Ihren Klappern durch die Starßen von Schneeberg zu gehen. Ganz herzlich bedanken wir uns auch bei den Erwachsenen, die bei der Organisation und den Vorbereitungen zur Stelle waren. Am Karsamstag nach dem 6.00 Uhr Klappern gab es dann auch wieder ein Frühstück für die Klapperkinder im Pfarrheim. Zu diesem Frühstück bringt jedes Klapperkind etwas zu essen mit. Für die Vorbereitungen zum Frühstück treffen sich Erwachsene, die den Tisch für die Klapperkinder decken.
Wir bedanken uns bei den zahlreichen Kindern und Jugendlichen, die am Karfreitag und Karsamstag mit Ihren Klappern (Raspeln) das Leuten der Glocken ersetzt haben.
Im Namen der Klapperkinder möchten wir uns auch bei den Spendern bedanken, die durch Ihre Spende die Aufgabe der Kinder würdigen.

Am Samstagabend, nach der Osternacht, traf man sich im Pfarrheim zur Agapefeier, bei der die mitgebrachten Speisen gemeinsam gegessen wurden.

 

 

Zur Tradition des Klapperns

Das Klappern ist ein alter Brauch, der schon in einem 1482 in Coburg geschriebenen Buch erwähnt wird. Auch in Sebastian Francks „Weltbuch“ aus dem Jahr 1534 heißt es:
„Da fährt man mit einem klopfenden Karren und vielen Tafeln in der Stadt herum und rufen das Volk in die Kirche zur Passion.“

Der Überlieferung zufolge schweigen von Gründonnerstag nach dem Gloria der Messe vom letzten Abendmahl den gesamten Karfreitag und Karsamstag über bis vor dem Gloria in der Osternacht die Glocken bzw. deren Zungen, die Klöppel, da sie alle zur Beichte oder zum Reisbreiessen „nach Rom geflogen“ seien. Da die Kirchenglocken zumeist eine festliche Stimmung ausdrücken, ist deren Geläute in der Zeit der Grabesruhe Jesu nicht angebracht. Um dennoch das Angelusläuten fortzusetzen, wird es um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr lautstark durch das Klappern ersetzt.

Auch innerhalb der Liturgie werden die Ratschen bzw. Klappern anstelle der Altarglocken (-schellen) verwendet, z.  B. bei den Prozessionen mit dem Allerheiligsten am Gründonnerstag und Karfreitag.

Der Brauch findet sich heute noch in Bayern, Österreich, Luxemburg, der Pfalz, der Rhön, an der Mosel, im Saarland, in der Eifel, im Rheinland, in katholischen Gebieten Baden-Württembergs und in Teilen Nordrhein-Westfalens.

Auch in den christlichen Städten im Heiligen Land (Israel und Westjordanland) gibt es solche Umzüge, jedoch ohne Ratschen. Dort ziehen die Pfadfinder mit Trommeln durch die Straßen.

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