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Zum Glück gibt es Wege.. – Fußspuren im Sand projiziert auf eine große Leinwand im Altarraum erinnern an Spaziergänge am Strand – oder an eine bekannte Geschichte vom Getragensein im Glauben an Gott...

Um Wege zu einem Leben in Geborgenheit und Glück ging es in den Liedern des evangelischen Pfarrers Clemens Bittlinger, begleitet von David Kandert, Percussion, und in den Worten von Pater Anselm Grün bei ihrem Konzert am 08.02. in der Kirche St. Gangolf in Amorbach.

Zum Glück gibt es Wege, denn „das Glück ist ein Reise, kein Ziel“. In allen Texten dieses Abends lässt Pater Anselm Grün durchblicken, dass diese Reise im eigenen Herzen gebucht werden muss, oder - mit einem Liedtitel Bittlingers - „Da, wo ich bin“. Stationen der Reise sind Gastfreundschaft, Zuhören können, Zufriedenheit, bewusstes Genießen und Dankbarkeit – Kräfte, die mitten im Alltag freilegen, was wirklich selig macht, eben das Bewusstsein all der „Hab Seligkeiten“, die im Grunde geschenkt sind.

In bildhafter und verständlicher Sprache und mit einer starken Prise Humor erzählen Clemens Bittlinger und Pater Anselm Grün vom Leben aus dem Glauben. Immer wieder erinnern sie an Erzählungen aus der Bibel, die von Wegen und vom Glück gelingender Begegnungen handeln.

Dabei wird der Gedanke an Leid und Tod nicht ausgespart. Christen kommen zusammen, um sich zu erinnern und zu vergewissern, dass sie aus der Auferstehung leben, fasst Bittlinger die Botschaft des christlichen Glaubens zusammen. Wenn Pater Anselm Grün einlädt, mit der Geste des Umarmens das Helle und das Dunkle ebenso wie das Geglückte und das Missglückte in der eigenen Lebensgeschichte anzunehmen, entsteht eine Ahnung, wie es sein könnte, Freude und Leid zu integrieren in ein Leben aus der Hoffnung.

Dass all diese Gedanken ökumenisch sind und Christen aller Konfessionen verbinden, bedurfte keiner Erklärung. Für Erheiterung sorgte da die Feststellung Bittlingers, dass nicht nur in Amorbach Christen begeistert das beliebte Lied singen „Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn“ - während sie in ökumenischer Verbundenheit sitzenbleiben. Betraf dies hier nur Stühle und bis zum letzten Platz besetzte Kirchenbänke, so bleibt doch ein nachdenklich machender Impuls: Wo gilt es jetzt aufzustehen und aufeinander zu zu gehen? Denn auch das könnte ein Weg sein - zum Glück.

 

Walburga Ganz

 

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