Über drei Tage hinweg hörten die Pilger dazu Bibelstellen aus dem Alten Testament, die vom langen und wechselvollen Lebensweg des Abraham, dem Vater der Glaubenden berichteten, der immer wieder neu ins Ungewisse aufbrach, im Vertrauen auf das gegebene Versprechen Gottes ihn zum Vater eines großen Volkes zu machen. In den von Pfarrer Thomas Amrehn dazu vorgetragenen Wegbetrachtungen, in Andachten, Gesängen, Rosenkranzgebeten aber auch bei schweigend zurück gelegten Wegstrecken erhielten die Pilger immer wieder Impulse über ihr eigenes Leben und das Zusammenleben mit ihren Mitmenschen nachzudenken. Zahlreich waren wie in jedem Jahr auch die Gebetsanliegen, die die Pilger von Angehörigen und Freunden mit auf den Weg nach Dettelbach nahmen. Reichliche Gelegenheiten miteinander ins Gespräch zu kommen boten die Ruhepausen und gesellig verbrachten Abende.
Insgesamt 84 Pilger aus der Pfarreiengemeinschaft um den Gotthard im Odenwald sowie aus weiteren umliegenden Orten nahmen an der Fußwallfahrt teil, 69 von ihnen über die gesamte Wegstrecke.
Am Mittwoch wurde mit einem gemeinsamen Gottesdienst um 04.30 Uhr begonnen und danach zur Basilika nach Walldürn aufgebrochen. Nach der Frühstücksrast ging es weiter über Höpfingen und Hardheim nach Schweinberg, wo die Pilger bewirtet vom Sportverein ihr Mittagessen einnahmen. Am Nachmittag führte der Weg über Felder und durch Weinberge nach Tauberbischofsheim. Im dortigen Haus St. Michael wurde übernachtet.
Der zweite Tag begann mit der Frühmesse in der Hauskapelle von St. Michael. Zur Mittagsrast erreichten die Pilger Kist und wurden im Pfarrheim verpflegt. Am Nachmittag pilgerten die Fußwallfahrer durch das Steinbachtal nach Würzburg und zogen gegen 17.00 Uhr über die alte Mainbrücke zu feierlichem Geläute in den Dom ein, wie in jedem Jahr ein tiefbewegendes Erlebnis. Am Abend überraschten die teilnehmenden Blasmusiker ihre Mitpilger im Hof des Schönstattzentrums, dem Übernachtungsquartier der Pilger, mit einer Serenade.
Der dritte Tag begann um 07.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Sepultur des Doms, über Gerbrunn führte der Wallfahrtsweg anschließend weiter nach Rottendorf, wo die Pilger wie in jedem Jahr unter Glockengeläut in die Pfarrkirche einzogen und herzlich von der Messnerin begrüßt wurden mit der sie eine Freundschaft verbindet, die bis zu den Anfängen dieser Fußwallwallfahrt zurück reicht, welche im Jahr 1988 wiederbelebt wurde und somit in diesem Jahr zum 28. mal stattfand. Nach der Mittagsrast im Sportheim von Effeldorf näherten sich die Pilger am Nachmittag schließlich der Stadt Dettelbach, wo sie mit feierlichen Gesängen durch die Altstadt und über den Wallfahrtsweg gegen 16.30 Uhr in die Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Muttergottes" einzogen. In einer kurzen Andacht blickten die Pilger auf den gemeinsamen Weg zurück. Am Abend trafen sich alle Wallfahrer zum gemütlichen Beisammensein im Biergarten des Hotels „Franziskaner".
Am Feiertag Maria Himmelfahrt holten die Fußwallfahrer aus Amorbach und Miltenberg zunächst die Buswallfahrer ab, die erstmals in diesem Jahr in einem gemeinsam organisierten Bus angereist waren. Nach dem Einzug in die Wallfahrtskirche fand um 09.00 Uhr das feierliche Hochamt für alle Wallfahrer statt. Nach der Andacht um 13.30 Uhr zogen die Pilger gemeinsam aus der Wallfahrtskirche aus und traten mit dem Bus oder Pkw die Heimreise an. Um 16.00 Uhr wurden die heimkehrenden Wallfahrer am Friedhof in Amorbach abgeholt und zogen unter Geläute in die Pfarrkirche St. Gangolf ein, wo die Abschlussandacht stattfand.
Der besondere Dank der Wallfahrer gilt Herrn Pfarrer Thomas Amrehn, der auch in diesem Jahr die geistliche Leitung übernommen hatte und Wallfahrtsleiter Peter Schmitt mit seinem Organisationsteam.